Wie nur soll ich diesen Post beginnen? Die Hochzeit ist nun schon einige Wochen her und ich konnte all meine Gedanken etwas sortieren. Trotzdem fühlt es sich immer noch etwas surreal an. Habe ich wirklich meinen Nachnamen aufgegeben und jetzt einen neuen? Ich gewöhne mich so langsam an »Frau Hermann«, auch wenn ein Teil von mir immer auch auf »Frau Franz« hören wird.

Die Domain des Blogs habe ich recht zeitnah umgestellt. Ihr erreicht mich nun eine Zeit lang noch unter katharinafranz.com, allerdings lautet die neue Domain jetzt katharinahermann.com.

Wie auch immer, ihr seid sicher hier um etwas über unsere Hochzeit zu lesen. Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll, daher liegt es nahe, dass ich chronologisch vorgehe, oder?

Wenn ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt springen möchtet, habe ich hier ein paar Links eingefügt:

Weitere Punkte wie die eigentliche Trauung und die Feier zeige ich euch sicherlich in einem weiteren Teil. Damit aber überhaupt mal etwas zu dem Thema auf dem Blog erscheint, möchte ich diesen ersten Teil, an dem ich schon seit Anfang Juli (!) schreibe, endlich veröffentlichen.


25. Mai 2019, 8:00 Uhr

Ich hatte die Nacht an sich gut geschlafen, auch wenn meine Schwester anstatt meines (damals noch) Verlobten neben mir geschlafen hatte. Wir wollten die Nacht vorher getrennt verbringen, um uns am Morgen darauf in aller Ruhe jeder für sich fertig machen zu können.

Doch schon beim Frühstück merkte ich deutlich die Aufregung. Mit jedem Bissen wurde mir immer übler, ich musste es mir wortwörtlich reinzwängen, denn vor 16 Uhr sollte es vermutlich nichts mehr zu essen geben. Das ist für mich an sich kein Problem, da ich z.B. normalerweise nie frühstücke und das Mittagessen so mein erstes Essen am Tag ist.

Wie auch immer, ich hatte mir keine Checkliste geschrieben, die ganze Hochzeit über nicht. Alles, was ich mitnehmen musste, hatte ich also im Kopf. Und das hat an sich auch gut geklappt, bis auf eine Sache aber dazu später mehr.

Ich packte also meine sieben Sachen, belud das Auto und fuhr gegen 10 Uhr los zu unserer Hochzeitslocation.


Getting Ready (11–13 Uhr)

Dort angekommen brachte ich erstmal alle meine Sachen hoch ins Brautzimmer:

Das Zimmer sowie das ganze Hofgut Dippelshof sind unheimlich schön, ich kann bloß jedem einen Besuch ans Herz legen. Es handelt sich hierbei um Hotel, Restaurant und Standesamt in einem!

Wie auch immer, ich breitete meine Sachen aus und suchte eine Stelle, wo ich das Hochzeitskleid bis zum Anziehen aufhängen konnte. Leider gibt es in diesem Zimmer nirgends einen Schrank, und so beschloss ich, auf einen Tisch zu klettern und es an die Vorhangstange zu hängen. Es war eine wackelige Angelegenheit, doch so würde es garantiert keine Falten geben!

Ich hatte sogar extra einen personalisierten Bügel bestellt, in der Hoffnung, das würde ein bisschen hübscher auf den Fotos aussehen als ein »normaler« Kleiderbügel. Hat geklappt, würde ich sagen!

Und so saß ich dann – mal auf dem Bett, mal im Stuhl, und wartete auf das Eintreffen verschiedenster Personen. Zum Glück hatte ich nur 30 Minuten zu überbrücken (ich komme lieber zu früh als zu spät). Die ersten, die kamen, waren meine beiden Stylistinnen Nina und Andrea von Beauty Artist International. Mir war immer noch schlecht und furchtbar warm, das sollte sich auch erst später legen.

Nina machte sich direkt an mein Makeup, während Andrea meine Haare lockte und zusammensteckte:

Ich hatte mich für ein zartes Makeup entschieden, denn ich wollte noch ich selbst sein. Ich finde, Nina hat das ganz zauberhaft hinbekommen!

Bei der Frisur hatte ich mich für etwas halb offenes entschieden. Ich wollte keinen Schleier tragen, empfand den Rückenausschnitt meines sonst so für mich perfekten Kleides für mich aber als »zu flächig« und hatte schließlich nicht umsonst die letzten 2½ Jahre meine Mähne gezüchtet! Ein passender Haardraht in Roségold mit ein paar Steinchen sollte die Frisur dann noch zum absoluten Hingucker werden lassen.

Während ich gestylt wurde, kam meine Schwiegermutter und brachte den Brautstrauß, den sie mir frisch vom Floristen abgeholt hatte. Wir hatten uns hier für das Rosenlädchen entschieden, das wir zuvor auf einer Hochzeitsmesse entdeckt hatten. Anhand der dort ausgestellten Arrangements hatte ich gehofft, sie würden mir meinen wilden Traumstrauß aus crèmefarbenen und blauen Blumen zusammenstellen können. Und was soll ich sagen? Ich fand ihn einfach wunderbar!

Der Brautstrauß in seiner ganzen Pracht. Er bestand zum Großteil aus Disteln, Vendela-Rosen, Eukalyptus, Leinkraut, Rosmarin, Thymian und Minze.

Irgendwann trudelten dann auch meine Schwester (und Trauzeugin) sowie meine Mama ein. Die beiden halfen mir, als ich fertig gestylt war, in mein Kleid.

Ich liebe die Schnürung! Das Band war zart eingefärbt und Dank der Schnürung musste ich vor der Hochzeit nicht auf jedes Kilo achten, sondern konnte mich einfach nur sehr darauf freuen!

Das waren noch einmal ein paar lustige Minuten, da sich meine Schwester bei der Schnürung ein paar mal vertan hat und unser Fotograf, der liebe Matthias, ihr dann zur Seite eilen und ihr helfen musste. Wunderbar!

Wir hatten das zwar einmal vorher geübt, aber wohl nicht richtig … wie auch immer, am Ende war ich glücklich in meinem Kleid! Zum Schluss wurden noch die Accessoires angelegt: Kette und Ohrringe hatte ich aus einem Etsy-Shop aus Berlin, die Schuhe von Zalando, und beim Parfum handelte es sich um Elie Saab Le Parfum.

Zum Schluss gab ich meiner Schwester noch das Armband, welches ich für sie als »Erkennungsmerkmal« und Geschenk für meine Trauzeugin anfertigen ließ:

Leider hat es nicht so gut gehalten und hatte nach der Trauung dann schon so viele Blüten verloren, dass sie es danach nicht mehr tragen konnte.


First Look & Portraitshooting (13:30–14:50 Uhr)

Nachdem ich fertig war, hieß es wieder warten. Mein Bräutigam hatte sich bei seinem Vater zuhause in Darmstadt fertig gemacht und ich sollte auf das Zeichen des Fotografen warten, bis ich hinunter und ihn das erste Mal sehen durfte.

Wir hatten uns dazu entschlossen ein sogenanntes First Look Shooting zu machen. Das bedeutet, dass man sich nicht das erste Mal beim Gang zum Altar sieht, sondern bereits vor der Trauung. Da unsere Trauung im Freien statt fand und ich von vorne einlaufen würden, wäre die Überraschung nicht so groß gewesen. Außerdem wollten wir sowieso gemeinsam einziehen. Wieso dann also das »erste Mal« nicht fotografisch festhalten?

Ich wartete also im Restaurant-Bereich, bis unser Fotograf meinen Mann so positioniert hatte, dass er mich nicht kommen sehen konnte. Auf sein Zeichen hin lief ich dann die Treppen hinunter zu ihm.

Was wohl in diesem Moment in ihm vorging?

Für mich war es so, als ob vor meinem inneren Auge ein Film ablief. Ich kann mich nicht mehr wirklich daran erinnern, was ich dachte, ich hatte nur eines im Blick: meinen Ehemann, ich wollte ihn endlich wieder in die Arme schließen und ihm sagen, wie verdammt glücklich ich war, dass er mich heute zur Frau nehmen würde.

Ich war so aufgeregt, mir war immer noch so schlecht … aber als ich ihn dann antippte und er sich zu mir drehte und ich sein Lächeln sah, war alle Übelkeit, die mich vor Aufregung den ganzen Tag schon plagte, wie weggeblasen.

Mir liefen sofort die Tränen, ich war in diesem Moment einfach nur glücklich. Ich konnte nicht mehr an mich halten, schluchzte und wusste … das ist er, der Moment, an dem alles außer uns total egal war. Wir küssten uns und alle Anspannung fiel von mir.

Nach unserem ersten Aufeinandertreffen machten wir dann das erste Paarshooting des Tages im Garten des Dippelshofs. Eines meiner Lieblingsbilder entstand dabei:

Noch vor der Trauung wechselten wir dann die Örtlichkeit auf der Suche nach etwas mehr Privatsphäre, da die ersten Gäste schon bald den Dippelshof erreichen würden. Also schwangen wir uns in unser Hochzeitsauto, unser 25 Jahre altes Audi Cabrio »Harry«, und scouteten (so der Fachbegriff) zusammen mit unseren Fotografen eine neue Location. Nach kurzer Suche wurden wir fündig und fanden eine Lichtung mit wunderschönen Bäumen im Hintergrund.

Und dann sagte irgendwer irgendwas sehr Lustiges – ich kann mich leider nicht mehr erinnern, wer oder was es war … und dieses wunderschöne Bild entstand:

Es ist mein absolutes Lieblingsbild!

Dieses Bild ziert auch unsere Dankeskarten, die ich an alle versendet habe, die an uns gedacht und uns mit Glückwünschen überschüttet haben.

Kurz nach diesem Foto machten wir uns dann auch schon wieder auf den Rückweg, da es bald 15 Uhr war und die Trauung zu diesem Zeitpunkt stattfinden sollte.


Im zweiten Teil geht es dann u.a. mit der Trauungszeremonie und der Feier weiter.