Dieser Post wurde ursprünglich auf meinem ehemaligen Blog www.kattitu.de am 27. November 2010 veröffentlicht. Da er damals sehr gut ankam, habe ich ihn jetzt erneut hier veröffentlicht. Es kann daher sein, dass nicht mehr alle Informationen aktuell sind. Falls euch dahingehend etwas auffallen sollte, sagt mir gern Bescheid.


Heute möchte ich euch von einer Möglichkeit berichten, sich Bokeh »zurecht zu formen« – und das mit ganz einfachen Mitteln!

Wie ich darauf komme? Eine Freundin bat mich ein Foto von sich und ihrer Schwester zu machen. Dieses wollen sie nämlich ihrer Oma zu Weihnachten schenken. Eine süße Idee, wie ich mir dachte. Da ich das Foto dann auch etwas weihnachtlicher gestalten wollte, überlegte ich, wie ich das anstellen kann. Und so kam mir der Einfall mit einer Lichterkette im Hintergrund des Bildes. Und um das ganze dann noch ausgefallener zu machen, dachte ich, ich könnte doch das Bokeh richtig hübsch machen, indem ich statt der normalen Kreise Sterne oder Herzchen zu sehen bekomme! So kam es zu dieser Idee und meinem ersten Versuch, die Bokehformer selbst zu basteln.

Bokehformer

Sicher kennt ihr Fotos wie das oben stehende. Vielleicht habt ihr euch schon einmal gefragt, wie genau man diese Sternchen, wie hier im Beispiel gezeigt, hinbekommt. Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Alles was ihr dazu braucht:

  • schwarzer Tonkarton
  • Schere (besser: Skalpell)
  • eine Vorlage der Form, welche ihr als Bokeh-Form haben möchtet
  • Klebeband
  • UV-Filter
  • Bleistift

Zuerst müsst ihr aus dem schwarzen Tonkarton einen Kreis ausschneiden, der den Durchmesser eures Objektivs bzw. UV-Filters hat, da dieser später wie eine außen aufgeklebte Blende wirkt. Habt ihr das getan, so legt ihr nun eure Vorlage auf den schwarzen Kreis, umrandet diese mit dem Bleistift und schneidet diese dann so aus, dass ihr im inneren eures Kreises das Negativ der Form habt. Habt ihr alles richtig gemacht, sollte das ganze dann so aussehen:

Bokehformer

Ich habe meine Bokehformer aus Wellpappe gemacht, da ich keinen schwarzen Karton zur Hand hatte. Der Nachteil hier ist, dass das Bokeh später auf den Fotos ziemlich "ausgefranzt" aussehen wird — daher würde ich euch davon abraten!

Wie auch immer. Wenn ihr nun so weit seid, befestigt den Bokeh-Former eurer Wahl vorne auf dem UV-Filter. Entweder mit Klebeband vorsichtig am Rand oder – wenn euer Karton dick und starr genug ist – klemmt ihr euch den Former vorne auf die Linse des UV-Filters. Das hat bei mir ganz gut geklappt, und man spart sich das Gefummel mit dem Klebeband. Außerdem kann man die Former so leichter wiederverwenden und leichter wechseln.

Nun seid ihr im Prinzip schon fertig! Sucht euch ein paar Lichtquellen, stellt ein bisschen unscharf und schießt euer Foto! Hier ist Experimentierfreude gefragt, denn je nach Objektiv- bzw. UV-Filter-Durchmesser muss das Bokehmotiv unterschiedlich groß sein. Vermutlich spielt die Brennweite auch noch mit, daher müsst ihr einfach ein bisschen probieren. Ich würde mich über eure Ergebnisse sehr freuen, also nutzt die Kommentare und lasst mich daran teilhaben!