Ab morgen werde ich ganze zwei Wochen alleine wohnen, in einer Wohnung, die definitiv für zwei Personen, wenn nicht gar drei (okay, eine halbe?) ausgelegt ist. Wie es dazu kommt? Na ja, der Mann wird auf Dienstreise sein. Ganze zwei Wochen ist er nicht mal eben um die Ecke, sondern in Amsterdam. In den Niederlanden. Also nicht mal mehr Deutschland, sodass telefonieren oder Internet teurer und nicht so einfach ist.

Wie ihr vielleicht noch in meinem alten Blog mitbekommen habt, werde ich ihm das letzte Wochenende seiner Dienstreise nachreisen und so eine Art »Mini-Städtetrip-Urlaub« mit ihm verbringen. Eigentlich, und davon gehe ich aus, wird das aber kein richtiger Urlaub, sondern etwas stressiger:
Erst fahre ich mit dem Zug hin – da kann schon richtig viel schief gehen, man denke nur mal an die Streiks der letzten Tage – dann müssen wir uns in Amsterdam, einer für uns beide fremden Stadt, erstmal finden. (Es ist noch nicht klar, ob er mich vom Bahnhof abholen kann oder wo wir uns sonst treffen.) Und dann ist das noch das Airbnb, welches wir uns gemietet haben, und welches wir auch irgendwie finden müssen. Das alles passiert Freitag in zwei Wochen.
Samstag haben wir dann, um uns die Stadt anzusehen – habt ihr hier irgendwelche Tipps? Linas 24h-Athen-Blogpost hat mich zumindest in der Art aufgemuntert, dass es wohl durchaus möglich ist, in den ca. 24 Stunden, die wir dann an Freizeit haben, etwas von der Stadt mitzunehmen. Dafür hoffe ich aber auf eure Unterstützung und wertvolle Tipps, was man sich zu Zweit in Amsterdam ansehen/essen kann und sollte!
Der Sonntag ist quasi auch geschenkt, denn das ist unser Abreisetag, an dem wir wieder sehr viel Zeit im Zug verbringen werden und hoffentlich irgendwann abends wieder zuhause sind, denn am Montag wird wieder gearbeitet.

Doch darum soll es in diesem Beitrag eigentlich gar nicht gehen, das war mehr ein kleiner Exkurs aus dem, was am Ende der zwei Wochen geplant ist. Eigentlich möchte ich laut darüber sinnieren, wie das denn so ist, wenn man seit genau einem Jahr (yeah, wir haben Wohnungs-Jahrestag, PARTY!) mit dem Lieblingsmenschen zusammen wohnt und quasi ALLES teilt – und dieser einen nun für ganze zwei Wochen verlässt.

Ich meine, was mache ich denn in den folgenden zwei Wochen? Mit wem kuschle ich mich abends auf der Couch zusammen und sehe mir nach einem langen Arbeitstag einen Film an? Ja, gut, die Katze ist weiterhin da, aber das ist ja nicht dasselbe. Freunde in der näheren Umgebung haben wir auch nicht wirklich, sodass ein spontanes Essen/Vorbeikommen/Treffen möglich wäre. Mit wem koche ich denn dann Abendessen? Koche ich mir selbst denn überhaupt noch etwas, oder lohnt sich das nun die nächsten zwei Wochen gar nicht? Vielleicht sollte ich mich einfach mit Fertigfraß eindecken und den Weg des geringsten Widerstandes gehen. Aber wenn ich dann vor lauter Vermissen auf der Couch versinke und Frustfressen betreibe … Ich mag es mir gar nicht vorstellen. Aber es wird ganz sicher sehr hart und sehr leise in der Wohnung werden, das weiß ich. Darum freue ich mich umso mehr, wenn wir uns dann endlich in Amsterdam wieder sehen!

Das Wochenende, an dem ich den ganzen Tag alleine in der Wohnung bin, habe ich schon mehr oder weniger verplant. Nächste Woche Freitag ist ja Feiertag, da kommt mich vermutlich meine Mutter besuchen. Samstag ist und bleibt Putztag, und Sonntag gehe ich mit zwei Freundinnen in die Therme oder wir treffen uns doch spontan bei mir. So richtig alleine werde ich also hoffentlich kaum sein, dafür habe ich gesorgt. Aber freuen tue ich mich trotzdem nicht so wirklich auf die Zeit. Wir sind zwar nicht mehr total frisch verliebt, aber die gemeinsame Zeit ist doch irgendwie immer noch die schönste Zeit …

Ich fand es schon während dem Studium nicht so toll, abends alleine in meinem WG-Zimmer zu sitzen und niemanden da zu haben. Keinen zum Reden oder einfach so um einen herum, hauptsache nicht alleine. Ich meine, einsam kam ich mir schon lange nicht mehr vor, aber es ist immer schön, jemanden da zu haben und da zu wissen. Jetzt habe ich ja immerhin mein Kuschelkätzchen, aber wie wird sie denn eigentlich darauf reagieren, wenn mein Freund so lange weg ist? Schließlich liegt sie ja jeden Abend auf seinem Schoß (und nicht auf meinem), werde ich da überhaupt als Ersatz akzeptiert?

Vielleicht werde ich die viele »Freizeit« auch einfach für mich nutzen und Dinge tun, die ich schon lange wieder mal tun wollte … wie endlich an meinen Postkarten weitermalen oder etwas fotografieren (das Artikelbild hier erinnert mich schon wieder daran, dass ich das viel zu selten mache, obwohl ich es doch so gerne tue!). Dinge, die ich nicht tue, wenn er da ist, weil sie ihm nicht so viel Spaß machen oder er dann eben Zeit mit mir verbringen möchte – oder ich mit ihm.

Das sind momentan so die Gedanken, die mich beschäftigen. So ganz real wird das Ganze erst morgen, wenn ich ihn zum Bahnhof gebracht und verabschiedet habe und alleine in die Wohnung zurückkomme.

Vielleicht übertreibe ich hier auch etwas, aber für mich bedeutet das schon eine große Umstellung. Wenn man so lange immer zusammen war und jetzt doch eine etwas längere Zeit als normal getrennt wird, ändert sich gefühlt schon einiges.

Ich denke, ich werde euch nach den zwei Wochen wieder berichten, wie sie verlaufen sind. Und es wird bestimmt auch einen Blogbeitrag zu Amsterdam geben, je nach dem, wie viele verwertbare Fotos entstanden sind.
Bis dahin dürft ihr mir gern verraten: Wie ist das bei euch? Wie verbringt ihr die Zeit, wenn euer Partner so lange weg ist?