Puh, was ein langer Titel! Aber all das kann das UP2 von Jawbone eben – und zwar ziemlich gut! Ich habe einige Zeit nach meinem Test des Fitbit Charge den Schritt gewagt und mir ein weiteres bzw. anderes Fitnessarmband bestellt, nachdem ersteres aufgrund einer allergischen Reaktion wieder zurück geschickt werden musste.


Vor genau einer Woche hat mich das Armband aus Dublin, Irland erreicht. Von der Bestellung bis zur Lieferung sind etwa 5 Tage vergangen, was für eine internationale Lieferung mit GLS völlig im Rahmen ist.

Ich habe mich für das UP2 im neueren Design, mit den dünnen Gummibändern (vom Hersteller Thin Straps genannt) entschieden, statt für das in einer Breite durchgängige Band, weil ich dachte, dass ich da weniger Fläche habe, auf die ich womöglich allergisch reagieren kann. Das ist auch einer der viele Gründe, warum es nur das UP2 und nicht das UP3 geworden ist.

Erster Eindruck

Die Verpackung des Armbandes wirkt wertig und ist auch gut zu öffnen. In der Packung befindet sich das Band, welches es nur in einer Größe (Handgelenkumfang von 140–190 mm) gibt – das macht aber gar nichts, da man selbst bestimmen kann, wie lang oder kurz man das Band tragen möchte (siehe im Setup-Dokument Schritt 2: Armband um das Handgelenk legen, in meinem Fall unter »Thin Straps«).

Jawbone UP2 Thin Straps getragen

Das Band aus hypoallergenem TPU-Gummi und eloxiertem Aluminium mit weniger als 0,5% Nickelanteil sitzt bequem und ist so leicht, dass man es gar nicht bemerkt. Sehr positiv! Vor dem ersten Anlegen sollte man es aber einmal komplett aufladen, was mithilfe des mitgelieferten USB-Kabels nicht länger als 45 Minuten gedauert hat. Hier seht ihr einmal den Ladevorgang in Aktion:


So dachte ich, ich könne ja schonmal den Gang zum Mittagessen tracken – aber Pustekuchen, das Armband wollte erst noch ein Firmware-Update installieren. Also Essen gegangen, das Armband unbeaufsichtigt mit dem iPhone zurückgelassen und dann war die Einrichtung und Synchronisierung mit der App auf meinem iPhone auch schon erledigt.

Die App hatte ich mir schon ein paar Tage zuvor geladen. Hier ist es nur wichtig darauf zu achten, dass man die richtige lädt, da es zwei Versionen gibt, die für unterschiedliche Tracker konzipiert wurden.

Jawbone UP2 im Alltag

Die ersten Schritte waren natürlich schnell gemacht und das Tracking dieser funktioniert meiner Meinung auch sehr gut.

Was ich nach dieser einen Woche als tatsächlich etwas nervig empfinde, ist das Tracken der Nahrung, die man zu sich nimmt. Die App versucht einem schon wirklich alles anzubieten, was es gibt: Scannen von Essbarem via Strich-Code, Eingabe über die Speisekarten größerer Restaurant-Ketten oder Durchsuchen einer Food-Database, die teilweise auch englisch-sprachige Nahrungmittel enthält. Die Datenbank scheint aber nicht sehr groß zu sein, da ich schon einiges nachtragen musste, aber das ist jetzt auch nicht das Problem. Ich werde weiterhin versuchen dranzubleiben, weiß aber nicht, wie lange ich noch Lust habe oder daran denke, das Essen einzutragen.

Ansonsten scheint die App relativ durchdacht zu sein, die Daten werden optisch schön aufbereitet, nur die ein oder andere Übersetzung passt nicht ins dafür vorgesehene Label oder es hakt tatsächlich mal an der Wortwahl.

Das Tracking des Schlafs funktioniert sehr gut, die Wachphasen werden korrekt interpretiert und auch das Einschlafen funktioniert gut. Nachts spüre ich das Armband übrigens auch gar nicht, es stört null. Morgens weckt es mich dann auch in einem Zeitfenster von aktuell 15 Minuten, wenn ich mich in einer Leichtschlafphase befinde. Super!

Die ganzen Smart Alarms sind eine coole Sache, ich benutze zum Beispiel den Inaktivitätsalarm (hier vibriert das Armband auf Wunsch alle X Minuten, wenn man sich nicht bewegt hat) als Erinnerung, Wasser zu trinken (welches man über die Food-Funktion wiederum tracken kann. Der Smart Coach gibt einem nach einigen Tagen Tracking auch tatsächlich ganz interessante Tipps, was man zusätzlich in seinen Ernährungsplan aufnehmen sollte, oder wie man sich generell mehr bewegen kann, ohne zu stören. Gefällt mir wirklich gut und ist definitiv ein Kaufgrund für mich, weil ich das so nicht von anderen Trackern kenne.

Der Akku hält übrigens wie vom Hersteller versprochen tatsächlich fast 10 Tage. Ich nutze immer noch meine erste Akkuladung – und das Aufladen ist nun schon 7 Tage her! Außerdem verspricht Jawbone, dass das Armband spritzwasser-geschützt sei. Beim Händewaschen ist es schon das ein oder andere Mal nass geworden, funktioniert aber noch immer tadellos. Auch das kann ich also bestätigen.

Die Sache mit den Duellen konnte ich jetzt noch nicht testen, einfach, weil keiner meiner Freunde auf Facebook und Co. die App nutzt. Aber vielleicht ändert sich dann ja irgendwas, dann kann ich dazu auch etwas sagen.

Fazit

Ich kann das Band wirklich jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer Möglichkeit ist, Aktivitäten, Schlaf sowie sein Essen zu tracken und noch nette Tipps vom Smart Coach zu erhalten. Nette Zusatzfeatures wie Alarme, die man sich selbst für Dinge wie Medikamente etc. einrichten kann, sind ein weiteres Kaufargument neben der einfachen Handhabung, dem schicken Design und der durchdachten App.

Für mich sind das gut investierte 119,99€ (UVP) und ich freue mich endlich etwas gefunden zu haben, was ich neben meiner normalen Uhr als schickes Armband tragen kann, das gerade in der schwarzen Ausführung echt unauffällig bleibt.

Habt ihr noch spezielle Fragen zum Armband? Wenn ja, schreibt sie mir gern in die Kommentare, ich freue mich, wenn ich euch helfen kann. Ich wurde übrigens in keinster Weise von Jawbone gesponsert, sondern habe mir das Band aus freien Stücken selbst gekauft, aber das nur als Hinweis am Rande.

(Bildquellen der Headergrafik: jawbone)