Dieser Post wurde ursprünglich auf meinem ehemaligen Blog www.kattitu.de am 24. Januar 2011 veröffentlicht. Da er damals sehr gut ankam, habe ich ihn jetzt erneut hier veröffentlicht. Es kann daher sein, dass nicht mehr alle Informationen aktuell sind. Falls euch dahingehend etwas auffallen sollte, sagt mir gern Bescheid.


Heute möchte ich euch gerne eine Technik vorstellen, die es erlaubt, Panoramen auf eine ganz andere Art und Weise darzustellen — nämlich als Kugelpanorama.

Was das ist? Ein Beispiel dafür zeigt das Artikelbild. Wikipedia erklärt es zudem so:

Equirectangulare zweidimensionale Bilder bilden in der vertikalen Bildachse 180° Bildwinkel ab. Sie können in verschiedenen Projektionsformen vorliegen: […] im equirectangularen Format mit einem Seitenverhältnis von genau 2:1.

Bei [dieser] Projektionsart wird das Bild einer den Standpunkt umgebenden virtuellen Kugel so auf eine Fläche projiziert, wie die Oberfläche der Weltkugel auf die Weltkarte. (Quelle)


Alles, was ihr dafür braucht, ist ein wenig Zeit, ein normales Landschaftspanorama (am besten 360°, wobei alles andere auch irgendwie geht, solange sich die Enden irgendwie verbinden lassen) und Photoshop (wobei GIMP auch gehen sollte).

Erklärung am Beispiel

Ich selbst habe heute auch erst erfahren, wie man diese Art von Bildern in Photoshop nachbauen kann, für den unglaublich unwahrscheinlichen Fall, dass man nicht Besitzer des dafür notwendigen Spezial-Fotoequipments ist. Also habe ich mir ein ein Panorama geschnappt, da ich selbst keines zur Hand hatte, und es einfach mal versucht.

Wichtig: Wenn ihr das nachmachen und im Nachhinein auch veröffentlichen wollt, empfehle ich euch, ein selbst geschossenes Foto zu benutzen — sonst gibts am Ende noch Streit wegen des Urheberrechts!
Ich habe mich aus diesem Grund für ein Foto von wikipedia entschieden (an dieser Stelle: danke an Karsten Dörre für die schöne Aufnahme von Regensburg!), da ich keine Lust auf irgendeine Abmahnung habe.

So sieht also unser »Ausgangsmaterial« aus:
Uferpanorama Regensburg

Und das hier habe ich daraus gemacht:

Kugelpanorama

Vorgehensweise

Zuerst öffnet man das Foto in Photoshop. Dort staucht man es dann auf die Breite der aktuellen Höhe. Das bedeutet: ist unser Originalbild 7.600 × 1.500 Pixel groß, resizen wir es auf 1.500 × 1.500 Pixel.

Das quadratische, angepasste Panorama
Das quadratische, angepasste Panorama.

Danach dreht man das ganze Bild um 180°, sodass die »gequetschte« Stadt auf dem Kopf steht (hierzu gibt es kein Bild; ich denke, dass sich das jeder vorstellen kann).

Als nächsten wählen wir nun den so genannten "Polarkorrdinaten-Filter" (zu finden unter Verzerrungsfilter). Dort muss der Radiobutton vor »Rechteckig -> Polar« gewählt sein. Nach einem Klick auf »OK« sind wir dann auch schon fertig!

Unser Foto, nachdem es um 180° gedreht und der Filter Polarkoordinaten angewendet wurde
Unser Foto, nachdem es um 180° gedreht und der Filter Polarkoordinaten angewendet wurde.

Feinarbeit

Wenn man ein 360°-Panorama genutzt hat, sollten die Enden jetzt so gut wie perfekt zusammen passen. Hat man ein solches aber nicht zur Hand, muss man sich ein paar andere Kniffe bedienen.

Ich habe es bei diesem Bild beispielsweise so gemacht, dass ich die eine Hälfte des Bildes kopiert, gespiegelt und über die andere Seite gelegt habe. Dann habe ich mir einen guten Übergang gesucht, und dort die Stellen weg radiert, damit es gepasst hat. Je nach Verwendungszweck muss man dies mehr oder minder sorgfältig tun, für meine Zwecke hier hat es aber eine Arbeit von ca. 40 Minuten getan.

Wenn ihr den letzten Schritt mit meinem Ergebnis vergleicht, werdet ihr sehen, was ich wo verändert / angepasst habe.

  • Der Part mit der Brücke ist zu einem Teil weggefallen; ebenso wie das Ufer, welches durch weitere Häuser ergänzt wurde.
  • Zudem habe ich meinen »Planeten« dann noch etwas gedreht, damit er schöner aussieht.
  • Den Himmel musste ich natürlich auch noch entsprechend anpassen, damit der Helligkeits- und Farbverlauf des Bildes passt.
  • Das Wasser, das sich im Zentrum des Planeten befindet, habe ich durch eine »Sonne« aufgehellt, da mich der schwarze Fleck in der Mitte doch ziemlich gestört hat.

Zum Schluss möchte ich an dieser Stelle noch das Tutorial von Dirk als Bezug nennen, durch welches ich hinter diese Technik gekommen bin.

Außerdem würde es mich freuen, ein paar Werke von euch bewundern zu dürfen! Ich finde diese Darstellungsart der Fotografie nämlich total spannend, daher würden mich eure Ergebnisse brennend interessieren.